Der Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“

Mit dem Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ suchen, entdecken und fördern wir gemeinsam mit der spendenfinanzierten Stiftung Bildung und dem Bundesverband der Kita- und Schulfördervereine e.V. (BSFV) deutschlandweit wirksame Projekte von Kita- und Schulfördervereinen. Sie werden der Öffentlichkeit bekannt gemacht, sollen zum Nachahmen animieren oder der zündende Funke sein, eigene Projekte zu initiieren. Das Thema des Förderpreises, das wir ausschreiben, ändert sich jährlich.

In diesem Jahr startet die Ausschreibung für den Förderpreis „Verein(t) gute Kita und Schule“ im März 2024.

Im Jahr 2023 suchten wir Projekte, die Begeisterung für das Handwerk wecken und es erlebbar machen. So konnten wir gemeinsam mit dem BSFV, den anderen Landesverbänden und der Stiftung Bildung die Vielfalt des Handwerks und der handwerklichen Ausbildungsberufe bekannter machen. 32 herausragende Handwerksprojekt aus ganz Deutschland wurden 2023 im Rahmen des Förderpreises ausgezeichnet. Sie alle hatten die Chance auf einen der drei Jury-Preise. Die fünfköpfige Jury entschied in einer Sitzung Ende Oktober, welche drei Projekte zusätzlich zur Auszeichnung 5.000 Euro Preisgeld erhielten. Außerdem konnte die Öffentlichkeit sechs Wochen lang bei einer Online-Abstimmung darüber entscheiden, an welches der 32 ausgezeichneten Handwerksprojekte der Publikumspreis gehen soll. Das Projekt mit den meisten Stimmen erhielt ebenfalls 5.000 Euro Preisgeld.

Als LSFV-ST durften wir drei Projekte aus Sachsen-Anhalt in den Bundesausscheid nach Berlin schicken. Leider zählten die Projekte aus Sachsen-Anhalt 2023 nicht zu den von der Jury ausgewählten Preisträger*innen. Als kleine Anerkennung für das tolle Engagement verliehen wir als LSFV-ST jedoch an die ausgezeichneten Kita- und Schulfördervereine aus Sachsen-Anhalt Baumarkt-Gutscheine im Wert von jeweils 100 Euro, einen kleinen Handwerkskoffer sowie die kostenfreie Mitgliedschaft für ein Jahr im Landesverband. Die Möglichkeit für ein Jahr kostenlos Mitglied im LSFV-ST zu werden, erhielten zudem alle Bewerber*innen für den Förderpreis aus Sachsen-Anhalt.

Unsere Preisträger*innen 2023

Die Bienen-AG schafft einen Raum für Schüler*innen, in dem es nicht um Noten, Leistung, Druck, Angst oder Versagen geht, sondern um Kreativität, Ausprobieren, Handwerk, Nachhaltigkeit, Natur, voneinander Lernen und sich selbst etwas zuzutrauen. Der Schulgarten lädt die Kinder und Jugendlichen dazu ein, selbst mitzugestalten und handwerklich, kreativ und landschaftsgestalterisch tätig zu sein. Die Bienen-AG bietet den Schüler*innen einen Ort, in dem sie sich für etwas begeistern und Selbstbestimmung und persönliche Wertschätzung erfahren können, weshalb sie gern in die Schule gehen.
Gemeinsam mit der Schulsozialarbeit und einer Imkerei ist es den Schüler*innen gelungen, aus eigener Kraft einen Bienenhochstand zu errichten. Außerdem erweiterten sie den Schulgarten um ein selbstgebautes Hochbeet, einen selbst gepflanzten Baum und eine selbstgebaute Holzbank.          
In Zukunft gilt es, den Garten weiter zu bewirtschaften, Unkraut zu jäten, die Pflanzen zu gießen, die Beete zu bestellen und selbstverständlich etwas zu ernten. Die Kinder erleben dabei Selbstwirksamkeit und was die Natur ihnen schenkt, wenn sie sich um sie kümmern. Die Bienen-AG ist ein wöchentliches Angebot für die Schüler*innen und somit ein fester Bestandteil des Schulalltags. Weiterhin plant die Schule den Bau eines größeren Unterstandes als multifunktionellen Ort, so dass der Unterricht auch bei Regen und starkem Sonnenschein stattfinden kann. Die Bienen-AG möchte den Bau eines ökologischen „Tiny Houses“ umsetzen, welches als Rückzugsort zum Entspannen genutzt werden kann.
In der AG konnten die Schüler*innen ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten im Bereich Handwerk erlernen und verbessern. Eine fachgerechte Einweisung in die Handwerksmaschinen gab den Schüler*innen das Selbstbewusstsein, diese selbst zu benutzen. Die Begeisterung für die Bienen, den Garten und das Handwerk hat dazu geführt, dass die Schüler*innen sogar in den Ferien weiter an dem Projekt bauen, obwohl keine Schule ist. Außerdem bildeten sie Freundschaften für die Schul- als auch für die Freizeit.

Der Schulförderverein unterstützt die initiierten Ideen der Bienen-AG und generiert Spenden. Dadurch kann er zusätzliche Materialien finanzieren. Durch den Förderverein kann die Bienen-AG zusätzliche Ausflüge planen und durchführen. Der Austausch zwischen dem Förderverein und der Bienen-AG ist transparent, sodass der Förderverein über das Vorhaben in Kenntnis gesetzt wird.

Die Schüler*innen der Seelandschule bauen gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen Holzstühle und schaffen einen Platz für Kommunikation und Miteinander. „PEPP“ steht für Praxis-Erfahrung-Partnerschaft-Produkt und ist ein gemeinsames Projekt der Schüler*innen der 8. Klassen der Seelandschule Nachterstedt und einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Während des Technikunterrichts arbeiten die Teilnehmenden in kleinen Gruppen an der Planung und am Bau eines Holzstuhles. Dabei werden handwerkliche Fertigkeiten des Tischlerberufes vermittelt. Die Achtklässler*innen versuchen, ihr erworbenes Wissen weiterzugeben. Damit schulen sie auch ihre eigenen sozialen Kompetenzen und lernen, dass man unabhängig von Einschränkungen voneinander lernen kann.             
Ziel dieses Projektes ist, neben dem gemeinsamen Miteinander, auch das Interesse für handwerkliche Berufe zu wecken. Der Standort der Schule ist in einer ländlichen Region mit vielen handwerklichen Betrieben, darunter auch fünf Tischlereibetriebe. Das Projekt ist für alle Beteiligten ein Gewinn: Die Schüler*innen konnten ihr erworbenes Wissen über die Nutzung und Verarbeitung verschiedener Holzarten und ihre neuen handwerklichen Fertigkeiten bereits in Betriebspraktika zeigen und so die ein oder andere Tür für einen Ausbildungsplatz öffnen.               
Die Schule leistet somit auch einen wichtigen Beitrag, dass junge Menschen in der Region bleiben. Die Betriebe in unserer Umgebung freuen sich zudem, weil sich Schüler*innen mit handwerklichem Vorwissen bei ihnen für Ausbildungsplätze bewerben. Das Projekt PEPP ist langfristig angelegt und soll kontinuierlich fortgeführt werden.

Der Schulförderverein unterstützt dieses Projekt durch finanzielle Hilfen, die für Material, Werkzeuge, Fahrtkosten und Verpflegung ausgegeben wurden.

Im Rahmen des Themas Mittelalter werden die Schüler der 6. Klassenstufe ab dem kommenden Schuljahr unter Anleitung eines Steinmetzmeisters eigene Steine bearbeiten, die dann, in Zusammenarbeit mit einer Steinmetzfirma, dem Förderverein des BGW sowie den Fachschaften Kunst, Geschichte, Mathematik und Geografie des BGW, als Erfahrungs- und Erinnerungsort einen Pavillon ergeben. Die Sechstklässer*innen des Börde-Gymnasiums Wanzleben bauen einen romanischen Rundbogenpavillon auf dem Schulgelände. Dabei werden sie von einem Steinmetzbetrieb betreut. Innerhalb der nächsten sieben bis fünfzehn Jahre vollendet jeder Jahrgang vier bis acht Steine, die dann aufeinander gesetzt die Rundbögen ergeben. Der Pavillon soll als Begegnungs- oder Erinnerungsstätte genutzt werden und bietet einen perfekten Platz für die Schulglocke.             
Unter fachlicher Anleitung werden die Grundlagen erlernt. Die Gestaltung von Ornamenten oder Flachreliefs können auf Papier entworfen, in Ton modelliert, an Porenbetonstein ausprobiert und dann am Endstein fertiggestellt werden. Die in der Umgebung ansässige Steinmetzfirma ist an der Förderung von Kindern und Jugendlichen sehr interessiert und wird das Projekt langfristig unterstützen. Die Fundamente und Startsteine werden für alle Schüler*innen sichtbar auf dem Schulhof gesetzt. Der jetzige 6. Jahrgang gestaltet eine Projektwerbetafel mit Hintergrundinformationen und Konzeptmaterial. Außerdem werden ein 3D-Modell und erste Tonmodelle in den Kunstvitrinen ausgestellt.            
Da das Mittelalter im 6. Jahrgang ein zentrales Thema ist, kann das Projekt in viele Fächer eingebunden werden: Im Kunstunterricht erfahren die Schüler*innen wichtige Fakten über die Architektur und Gestaltung, im Geschichtsunterricht über die Bedeutung von Klöstern und Kirchen. Im Fach Geografie wird Gesteinskunde einbezogen, z.B. wird behandelt, welche Steine die mittelalterlichen Steinmetze auswählten und auch warum. In Mathematik wird die Bogenkonstruktion im Zusammenhang mit Geometrie, Umgang mit dem Zirkel, Berechnung von Kreis und Bogen erlernt und angewendet. Zudem gehört die Burg Wanzleben zur „Straße der Romanik“. Hier wird der außerschulische Bezug hergestellt. Die Nähe zu Magdeburg eröffnet weitere Anknüpfungspunkte, wobei neben Steinmetz und Bildhauer auch die Arbeit des Glasers, Orgelbauers, Stuckateurs und Schreiners beim Bau von Kirchen betrachtet werden können.

Der Schulförderverein unterstützt bei der Organisation, Materialbeschaffung und Präsentation der Arbeiten.

WIR BEDANKEN UNS FÜR EUER HERAUSRAGENDES ENGAGEMENT UND FREUEN UNS AUF ALLE GROßARTIGEN NEUEN PROJEKTIDEEN. HOFFENTLICH SEID IHR AUCH 2024 WIEDER BEIM FÖRDERPREIS DABEI!

Mehr zu allen 32 Projekten des Förderpreises 2023 findet ihr hier in der Broschüre: https://www.stiftungbildung.org/wp-content/uploads/Broschuere_Foerderpreis2023_StiftungBildung.pdf

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